Ab durch die Wolke

26. Juli 2021

Auf der Spur unserer hauseigenen Wolke: Seit dem 18. April hat der neue Aussenbereich «Technorama Draussen» geöffnet. Mit dabei unter den neuen und faszinierenden Exponaten im XXL-Format ist eine begehbare Wolke. Doch wie entstehen diese faszinierenden Gebilde eigentlich?

Wer hat während eines Fluges beim Blick aus dem Fenster auf die darunter liegenden Wolkenformationen nicht schon einmal Lust verspürt, auf diesen «Wattebäuschen» herumzutollen, wie ein Kind im Bällebad eines bekannten Einrichtungshauses? Oder auf dem Rücken im Gras liegend in den bizarren Formen der Schönwetterwolken immer neue Figuren erkannt?

Weil warme Luft leichter ist als kalte, steigt sie auf und nimmt Wasserdampf mit. Kühlt die feuchtwarme Luft auf dem Weg nach oben immer weiter ab, sammelt sich das überschüssige Wasser als Tröpfchen rund um winzige Staub- oder Russteilchen. Das Wasser kondensiert. Wolken bilden sich also immer dann, wenn warme Luft abkühlt. Noch sind die Tropfen so klein und leicht, dass sie in der Luft schweben. Eine Wolke ist entstanden.

Bei dieser Bildung sind viele verschiedene physikalische und voneinander unabhängige Prozesse nötig, die immer im Fluss sind. So wandelt sich eine Wolke ständig, wächst an und verflüchtigt sich wieder. Wolken in Bodennähe bestehen meist aus Wassertröpfchen, Wolken in grosser Höhe aus Eisteilchen.

Seit mehr als 100 Jahren ist der internationale Wolkenatlas der World Meteorological Organisation (WMO) die Referenz für Meteorologen weltweit. Nach der Höhe ihrer Untergrenze teilt der Wolkenatlas vier Wolkenfamilien ein, welche wiederum in zahlreiche Unterarten und -typen aufgeteilt werden.

Übersicht der Wolkenfamilien und deren Wolkengattungen:

1. Die hohen Wolken tummeln sich auf einer Höhe von 5-12 km. Zu dieser Wolkenfamilie gehören die folgenden Gattungen:

  • Cirruswolke = (Eis)-Federwolken bestehen aus Eiskristallen und zieren als weisse zarte Fäden den Himmel. Sie können die Sonne nicht verdecken und bilden sich meistens als Vorboten eines nahenden Tiefdruckgebietes.
  • Cirrocumulus = hohe Schäfchenwolken
  • Cirrostratus = hohe Schleierwolken

2. Auf 2-7 km Höhe baumeln die mittelhohen Wolken mit folgenden Gattungen:

  • Altocumulus = grobe Schäfchenwolken
  • Altostratus = mittelhohe Schichtwolke

3. Tiefe Wolken versammeln sich unter 2 km Höhe, wozu die folgenden Gattungen zählen:

  • Stratocumulus = Haufenschichtwolke
  • Stratus = niedere Schichtwolke, eine graue Nebelschicht soweit das Auge reicht, die auch als Hochnebel bezeichnet wird.

4. Wolken, die sich über alle Höhen erstrecken und somit auf allen drei Stockwerken herumwandern:

  • Nimbostratus = Regen-Schichtwolke
  • Cumulus = niedere Haufen- oder Quellwolke. Die freundlich gestimmten Cumulus-Wolken hängen einzeln herum, sind dicht und scharf abgegrenzt und erinnern im oberen Teil oft an einen Blumenkohl. Sie versprechen Sonnenschein und Wärme.
  • Cumulonimbus = Schauer- und Gewitterwolke zählt zu den vertikalen Wolken, die sich bedrohlich über einige Kilometer zu mächtigen Türmen aufbauen können. Diese gewaltigen Wolken haben häufig heftigen Regen, Schneeschauer und Hagel im Gepäck, begleitet von Gewittern und starken Windböen.

Und wie fühlt es sich nun an?

Beim Streifzug durch «Technorama Draussen» können unsere Besucherinnen und Besucher manchmal einen mystisch wabernden Nebel durch unseren neuen Aussenbereich wandern sehen. Wer diesem auf die Spur geht, gelangt zu unserer hausgemachten Wolke. Zwischen zwei halbkreisförmigen Stahlwänden fangen wir mittels 300 Düsen und 70 bar Druck unsere eigene Wolke ein: Die Gefasste Wolke, nach einer Idee des amerikanischen Umweltkünstlers und Bildhauers Ned Kahn. Hier können unsere Gäste nicht auf einer Wolke wandeln, sondern in ihr eintauchen und durch sie hindurch gehen, ohne den festen Boden unter den Füssen zu verlieren.

Tipp: Probieren Sie mal die Akustik innerhalb der Wolke aus!

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