Der Klankkaatser – die verbesserte Version eines beliebten Exponats

28. April 2022

Im Atrium des Technorama steht wohl eines unserer auffälligsten Exponate. Es ist das Grösste in unserer Indoor-Ausstellung und hat den wohl am schwierigsten auszusprechenden Namen, welcher nur von dem seines Schöpfers übertrumpft wird. Gemeint ist der «Klankkaatser». Das sechs Meter grosse türkise Ei ist jedoch nicht nur wegen seinem Namen und Grösse spektakulär, sondern ganz nach Technorama-Art wegen den Phänomenen, welches es erlebbar macht.

Wenn man in den Klankkaatser tritt, hört man bizarre Klänge in einem scheinbar endlos hohen, weissen Raum. Die Musik scheint am tiefsten Punkt von jeder Richtung zu kommen. Wenn man die Treppe hochsteigt, werden deine eigenen Klänge wie Klatschen oder Gesang von allen Seiten intensiv hörbar. Das Phänomen funktioniert Dank der ellipsoiden Form, welche zwei Brennpunkte hat: Wenn Licht oder Klang vom 1. Brennpunkt ausgesendet wird, dann ist die Reflektion zum 2. Von allen Punkten im Raum am grössten. Der untere Brennpunkt lieg in der Mitte auf einer Höhe zwischen 1.60 und 1.70 Meter.

Die verbesserte Version
Das Exponat wurde 2012 in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Klangkünstler Hans van Koolwijk im Technorama gebaut. Die erste Version war komplett leer und man konnte sich von der abstrakten Musik von van Koolwijk beschallen lassen. Alle Mitarbeitenden und Gäste waren begeistert – ausser unser Direktor Thorsten Künnemann. Dieser war mit seinen über 2 Metern zu gross für den Effekt! Jedoch fand er dank seiner Grösse einen weiteren Effekt: Er bemerkte, dass er seine eigenen Worte im Klankkaatser viel Lauter hörte als normal. So beschloss man eine Leiter in den Klankkaatser zu stellen und das Phänomen zwischen lauter Musik und lautem Selbst erlebbar zu machen.

Um das Phänomen gemeinsam erlebbar zu machen, wurde nun eine runde Treppe in Form eines Amphitheaters in den Klankkaatser gebaut. Darüber hinaus wurden Sensoren eingebaut, welche das Licht und die Musik steuern können. Bei Stille und Regungslosigkeit wird der Raum abgedunkelt und die Musik wird lauter. Wenn man jedoch ein Geräusch macht, dann geht das Licht an und die Musik aus.

Hans van Koolwijk

Der niederländische Klangkünstler Hans van Koolwijk konzipierte den Klankkaatser. Doch er war auch bei jedem Schritt in der Entwicklung und dem späteren Umbau involviert und entschied, ob die Pläne umgesetzt würden. Es war für uns ein aussergewöhnliches Vergnügen, mit ihm über die Jahre zu arbeiten und seine Vision umsetzen und teilen zu können.

>> Der Klankkaatser ist übrigens auch das Lieblingsexponat unserer Mitarbeiterin Sarah Kohler. Weshalb erzählt sie im Video.

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