Park Update: Ein schwebendes Dach auf unsichtbaren Säulen

3. November 2020

Stolz steht Tobias van den Dries vor dem Pavillon, der aus seiner Feder stammt. Er ist zwar noch nicht ganz fertig, aber es entsteht langsam ein Eindruck, wie der Treffpunkt inmitten des neuen Technorama-Parks aussehen wird.

Das technoide Gerüst aus verschieden dicken Stangen und Knotenpunkten scheint über dem Teichufer zu schweben. «Warum ich diese Konstruktionsart gewählt habe? Ganz ehrlich: weil mich dieses Konstruktionsprinzip fasziniert – aber auch, weil dieses Raumfachwerk eine passend technische Ausstrahlung hat», meint der junge Architekt. Aber diese Einstellung passt auch zum Technorama: Neugierig sein, einfach mal etwas ausprobieren.

Das Stangen-Puzzle aus 127 Knoten und 469 Stäben bestehend, wurde auf dem Parkplatz zusammengeschraubt – da wollte Tobias natürlich mit dabei sein und helfen! Anschliessend wurde das etwa acht Tonnen schwere Dach auf die drei Säulen gehievt. Ein Spektakel!

Die Gäste sollen auch mal nach oben schauen

Auf das Gerüst kommt nun noch ein Dach aus grünen und blauen Milchglas-Quadraten. Der Pavillon soll so ein fliessender Übergang des Parkgrüns und des Teichblaus werden. «Das Dach ist auffällig und lichtdurchlässig, sodass die Gäste auch mal nach oben schauen und die spezielle Stahlkonstruktion bestaunen können», erklärt Tobias. Es solle nicht so sein, wie bei einzelnen Bahnhöfen, welche zwar grossartige Konstruktionen haben, aber niemand hinsieht, weil es schlicht zu dunkel ist und sie mehr als Mittel zum Zweck verwendet worden sind.

Die Gläser werden wie Schuppen schräg auf die Rinnen montiert. Wenn es regnet, fliesst das Wasser den Glasschuppen entlang und wird in den Teich entwässert. Genau, es wird einen kleinen Wasserfall geben! Hoffentlich trauen sich dann auch bei Regenwetter Gäste in den Park, um diesen zu sehen.

Ein schwebendes Dach auf unsichtbaren Säulen

Worauf Tobias besonders Wert gelegt hat: «Der Pavillon soll keinen abgeschlossenen Raum bilden, sondern offen und von allen Seiten zugänglich sein.» Deshalb steht das Gerüst auf drei hochpolierten, gespiegelten Säulen. Diese scheinen mit der Umgebung zu verschmelzen und zu verschwinden. Das einzige, was die Zone im Park definiert, ist das Dach. Dennoch sind auch leichte Vorhänge eingeplant, mit denen sich Gruppen etwas abschirmen können.

Schlussendlich ist der Architekt sehr zufrieden mit seinem Pavillon. «So lange sehe ich schon die Pläne und jetzt steht das Gezeichnete – unglaublich toll!» Entworfen hat Tobias van den Dries diesen Pavillon bereits im Herbstsemester 2018 während des Masterstudiengangs «Constructive Project» der ZHAW. Unter 14 Vorschlägen hat das Technorama schlussendlich seinen Entwurf zur Umsetzung ausgewählt. Seither wird er bei diesem ersten richtigen Projekt von seinem damaligen Dozenten Rainer Weitschies begleitet.

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