Technorama Draussen mit seltenem Gast

19. April 2023

Es war ein Zufall und Glücksfall. Wir hatten uns heute mit André Weiss vom Natur- und Vogelschutzverein Winterthur-Seen im Park «Technorama Draussen» getroffen, um Standorte für Nistkästen zu finden. Wir waren erst wenige Meter gelaufen, da wurde Andrés Aufmerksamkeit bereits von einem kleinen Vogel in Beschlag genommen, der direkt vor uns in einem kleinen Bäumchen sass. Mit der Routine eines professionellen Ornithologen zückte André sein Smartphone, nahm den Gesang des Vogels auf und bestätigte seine Einschätzung: Wir standen einer Weissbartgrasmücke gegenüber.

Diese Art sieht man in unseren Breiten nur selten. Eigentlich kehren diese Langstreckenzieher aus ihren Winterquartieren in Afrika zur Brut in den Mittelmeerraum zurück. Manchmal fliegen sie wie dieses Exemplar etwas zu weit und landen auf der Nordseite der Alpen. André Weiss hat seine Sichtung gleich bei der Schweizer Vogelwarte gemeldet.

Innerhalb von 90 Minuten hatte sich die Meldung herumgesprochen, drei Ornithologen haben sich kurz darauf nach einem Zugang zum Park erkundigt, am Ende waren es gut sieben Personen, die nach der Weissbartgrasmücke suchten. Einer, Louis Kernen, spürte den Vogel sogar noch einmal auf und konnte Fotos machen, siehe oben.

Die Grasmücken haben übrigens nichts mit Mücken zu tun. Der Name entstand aus dem althochdeutschen Wort «Gra-Smucka», was «grauer Schlüpfer» bedeutet. Tatsächlich scheinen die meist grauen Vögel durchs Gebüsch zu schlüpfen.

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