Wer erreicht die dritte Stufe der Neugier?

18. November 2019

Der amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey gehört – neben Martin Wagenschein und Hugo Kükelhaus – zu den wichtigsten Vordenkern des erfahrungsbasierten Lernens («learning by doing»), das auch in der Didaktik des Technorama eine zentrale Rolle spielt.

1910 beschrieb er drei Phasen der Neugier. Die erste Phase ist vom – eher instinktiven als intellektuellen – Hunger des Kindes gekennzeichnet, seine Umgebung zu erkunden und zu erforschen.

In der zweiten Phase wird Neugier um die soziale Dimension erweitert. Kinder erkennen, dass andere Menschen nützliche Informationsquellen über die Welt sind und beginnen, eine endlose Reihe von «Warum»-Fragen zu stellen. Die einzelnen Fragen sind dabei nicht so wichtig wie die Gewohnheit, Informationen zu sammeln und zu assimilieren.

In der dritten Stufe wird die Neugier «in das Interesse an Problemen verwandelt, die durch die Beobachtung der Dinge und die Anhäufung von Material hervorgerufen werden». In dieser letzten Phase wird die Neugier zu einer Kraft, welche die Bindung zwischen dem Individuum und der Welt vertieft. Neugier wird als Freude am Interessiert-Sein und an der Komplexität der Welt erfahren.

Dewey bezweifelte, dass alle Menschen diese dritte Stufe erreichen würden. Er betrachtete Neugierde als eine zerbrechliche Eigenschaft, die eine ständige Anstrengung erforderte, um sie zu erhalten:

«In einigen wenigen Menschen ist die intellektuelle Neugier so unersättlich, dass nichts sie entmutigen wird, aber in den meisten Fällen stumpft diese Eigenheit ab. Einige werden gleichgültig oder nachlässig, andere entwickeln eine frivole Leichtfertigkeit und verlieren so die Neugier. Andere entkommen diesen Übeln nur, indem sie einen starren Dogmatismus entwickeln, der für den Geist des Staunens ebenso tödlich ist.»

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