Was stinkt denn hier so?

13. Juni 2020

Während der Corona-Pandemie haben wir uns angewöhnt, ausserhalb der eigenen vier Wände immer wieder die Hände mit Desinfektionsmitteln zu reinigen. Diese Mittel bestehen meist hauptsächlich aus Alkohol, dem Ethanol. Beim Riechen an reinem Ethanol kann es zwar in der Nase etwas brennen, aber nach der Anwendung auf den Händen bleibt kein Geruch zurück. Und unsere Desinfektionsmittel, die wir schon länger im Lager hatten, verhalten sich genau so.

Aber ist es Ihnen in letzter Zeit nicht auch so ergangen: Nach dem Besuch im Supermarkt und der Verwendung des Desinfektionsmittels bleibt auf den Händen ein unangenehmer Geruch zurück. Manchmal hat man das Gefühl, die Hände seien nachher schmutziger als vorher. Um es vorweg zu sagen: Sie sind es nicht. Das Ethanol hat alle Bakterien und Viren auf Ihren Händen getötet, sofern Sie sie gut eingerieben haben (um das zu überprüfen, können Sie im Technorama unseren Handscanner zum Test verwenden).

ABER: Aufgrund der aktuellen Knappheit an Alkohol weichen die Hersteller auf andere Quellen aus. Während man Alkohol in der Regel durch technische Synthesen oder biologisch durch eine kontrollierte Hefegärung aus genormten Ausgangsstoffen herstellt, meist aus Zuckerrohr, müssen die Hersteller jetzt auch andere Alkohole nehmen. Und fündig werden sie zum Beispiel in Bierbrauereien, Rumbrennereien oder anderen Alkoholproduzenten. Deren Alkoholfraktionen stammen aus einer alkoholischen Vergärung von unterschiedlichen Ausgangsstoffen. Und darin enthalten sind halt auch noch Stoffe, die für den ungewöhnlichen Geruch sorgen. Werden die Reste der Weinherstellung für die Vergärung benutzt, der Traubentrester, gibt es eher einen Grappa-ähnlichen Geruch. Bei Getreidebränden riecht es wieder anders.

Der Winterthurer Produzent Steinfels gibt in diesem Coop-Interview Auskunft zur Produktion.

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