Geheimnisvolle Corioliskraft neu auch Draussen

12. Juli 2021

Spass haben und gleichzeitig die faszinierende Corioliskraft erleben? Neu in XXL-Format in unserem Aussenbereich «Technorama Draussen» mit dem Wasserkarussell «Wie du mir, so ich dir».

Im Technorama wird die geheimnisvolle Corioliskraft gleich an drei Exponaten veranschaulicht: Während einer Demonstration im Coriolis-Karussell, beim Coriolisbrunnen im Sektor Mechanikum im Erdgeschoss sowie neu auch im neuen Aussenbereich «Technorama Draussen»: Besucherinnen und Besucher können beim Exponat «Wie du mir, so ich dir» wie auf einem Kickboard das Karussell in Schwung bringen und von den dadurch scheinbar abgelenkten Wasserstrahlen eine nasse Überraschung erleben.

Wer Platz in unserem Coriolis-Karussell im Sektor Mechanikum nimmt, kann im Laufe der rasanten Fahrt erleben, wie ein Ball im drehenden Karussell eine andere als die vom Werfer vorgesehene Flugbahn einnimmt. Oder wie ein Ball, der an einer an der festen Decke befestigten Schnur über dem rotierenden Karussell pendelt, immer am selben Ort zu schweben und etwas zu zittern scheint.

Diese verblüffenden Phänomene sind der Corioliskraft zuzuschreiben. Diese Kraft trägt den Namen des französischen Mathematikers und Physikers Gustave Gaspard Coriolis, der sie in einer 1835 erschienenen Publikation ausführlich behandelte.

Sie leitet Winde und Wasser

Die Corioliskraft ist eine etwas gespenstische Grösse: Sie ist keine reale, sondern wie auch die Zentrifugalkraft eine Scheinkraft, die mit der Trägheit der Masse zu tun hat und nur in rotierenden Bezugssystemen auftritt. Sie wirkt daher insbesondere auf jeden Körper, der sich auf der rotierenden Erde bewegt und bewirkt eine Ablenkung der Bahn eines Teilchens auf der Nordhalbkugel nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links.

Ursache für die Corioliskraft ist somit die Drehung der Erde um die eigene Achse von West nach Ost: Am Äquator dreht sich die Erdkugel mit 1670 Kilometern pro Stunde nach Osten, in Richtung der Pole nimmt die Geschwindigkeit immer weiter ab. Ihre Stärke hängt von der geographischen Breite ab: So ist sie am Äquator nicht vorhanden und wird in Richtung der beiden Pole immer stärker.

Grosse Luftmassen und Wasserströmungen und dadurch auch Wetter- und Windphänomene werden durch die Corioliskraft entscheidend beeinflusst, die auf die Stärke und Richtung von Winden wirkt: Luftmassen, die vom Äquator nach Norden wehen, werden dabei nach Osten abgelenkt, Winde, die von Norden zum Äquator strömen, geraten in Gegenden mit einer schnelleren Rotation und werden nach Westen abgelenkt. Beispiele aus der Meteorologie sind die Drehrichtungen der Windfelder um Hoch- und Tiefdruckgebiete sowie die Bildung globaler Windsysteme wie Passatwinde und Jetstream. Auch Meeresströmungen werden massgeblich von der Corioliskraft beeinflusst, wie z.B. der mächtige Golfstrom, der mehr Wasser als alle Flüsse der Erde zusammen transportiert.

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