Ein Revier für Neugier: Neugier und Sprache

16. September 2020

Wenn Neugier einer Suchbewegung gleicht, dann ist die Sprache dafür da, die Resultate dieser Suche sinnvoll einzuordnen: «Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.», heisst es in der «Kritik der reinen Vernunft» von Immanuel Kant. Die Sprache hilft uns, unsere Beobachtungen in eine begriffliche Ordnung zu bringen.

Wenn wir voller Neugier die Welt und ihre Phänomene mit unseren fünf Sinnen erkunden, dann sind diese Sinne auf den Verstand angewiesen. Der Verstand kann mit sinnlichen Wahrnehmungen nur dann etwas anfangen, wenn er die entsprechenden Begriffe dafür kennt. Die Begriffe, das sind die sprachlichen Vorstellungen dieser Wahrnehmungen. Daher: «Gedanken ohne Inhalt sind leer. Anschauungen ohne Begriffe sind blind.»

Zwischen Beobachten, Beschreiben, Denken und Lernen bestehen vielfältige Zusammenhänge. Diese funktionieren nur, wenn wir die Sprache als Medium heranziehen. Wer aus Neugier Fragen stellt, muss dafür die Sprache nutzen.

>> Weitere Informationen zu Kants berühmten Zitat: Kant für Anfänger – Verstand und Sinne

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