Bedingt die Lehrperson die Neugier ihrer Schüler?

1. Februar 2021

«Auf den Pädagogen kommt es an. Gelingt es ihm, die Klasse durch den Stil seines Unterrichts zu begeistern, dann werden selbst schwierigste Hürden gemeistert», schreibt Joachim Güntner in der Neuen Zürcher Zeitung.

Kinder haben ein Recht auf Lehrpersonen, die sich mit den Inhalten identifizieren und den Unterricht interessant und engagiert gestalten. Die beste Voraussetzung für guten Unterricht sind neugierige und interessierte Schülerinnen und Schüler. Kinder sind dann neugierig und interessiert, wenn sie sich sicher fühlen, wenn sie etwas als spannend empfinden und wenn sie sich dazu eigene Gedanken machen dürfen.

Oder anders formuliert: Wir sind dann intrinsisch motiviert, wenn wir aus eigenem Antrieb etwas wissen wollen. In Bezug auf den Lernerfolg ist intrinsische Motivation durch nichts zu übertreffen. Die Grundlage für effektives Lernen bildet das innere Wollen.

Sicherheit, Spannung und Selbstbestimmung: Diese drei Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Kinder aus sich heraus etwas lernen wollen. Für die Lehrperson bedeutet dies die Gestaltung von Lernsituationen, welche intrinsische Motivation aktiviert, indem sie diese fördert und unterstützt.

Von aussen kann intrinsische Motivation nicht erzeugt werden.

Das alles ist für die einzelne Lehrperson nicht nur anspruchsvoll, sondern ohne authentisches Selbstwertgefühl nicht zu leisten. Nur wer Selbstwertgefühl besitzt, kann dieses bei anderen Personen auch fördern. Lehrpersonen müssen sich in der Umgebung von jungen Menschen wohl fühlen, «echt» sein und das vorleben, was sie sich auch von den Lernenden wünschen. Nur dann ist die Basis für positiv empfundenes Lernen und die Entwicklung von intrinsischer Motivation gelegt.

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